Ein Seminar für Deutschlernende, um die Textsorten und Arbeitsweisen von Journalist:innen kennenzulernen und auszuprobieren. Ein Seminar, um kreativ die Fremdsprache Deutsch zu nutzen, um Inhalte zu vermittlen, die für den einzelnen wichtig und persönlich bedeutend sind.
Ein Seminar für Unterrichtende, in dem sie mit den Spezifika von unterschiedlichen journalistischen Textsorten vertraut werden. In dem sie einerseits selbst ausprobieren, journalistisch zu arbeiten, andererseits Methoden an die Hand bekommen, diese Fertigkeiten an ihre Schüler:innen oder Student:innen weiterzugeben und im Unterricht zu fördern.
Jede Gruppe von Teilnehmer:innen ist unterschiedlich, ebenso jeder Ort, jede Situation.
Und so ist natürlich jeder Workshop, jede Fortbildung einzigartig. Im Zuge der Planung stimme ich Inhalte und Methoden genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gruppe ab, in Absprache mit Veranstaltern und Verantwortlichen vor Ort.
Das Folgende ist also kein fixer Seminarplan, sondern soll einen Überblick über die möglichen Inhalte geben.
Anhand von konkreten Beispielen erarbeiten die Teilnehmenden selbst, was die wichtigsten Spezifika einzelner journalistischer Textsorten sind. Ein Schwerpunkt wird dabei auf Reportage, Interview und Bericht gelegt. Dies sind die Textsorten, die die Lernenden am ehesten benützen werden, wenn sie beispielsweise eine deutschsprachige Zeitung herausgeben oder ihre Artikel in einer schon bestehenden Zeitschrift veröffentlichen wollen.
Je nach Bedarf können natürlich auch andere Textsorten thematisiert werden: Porträt, Kommentar, Glosse etc.
Die erste Frage ist natürlich immer: Worüber schreibe ich?
Manche haben vielleicht schon im Vorfeld klare Vorstellungen und Wünsche. Doch viele haben vermutlich noch kein konkretes Thema vor Augen, über das sie schreiben wollen. Diese Teilnehmenden unterstütze ich mit Methoden der Themenfindung, sodass es kinderleicht wird, etwas Geeignetes für sich zu wählen.
Ein gut geführtes Interview ist oft das Herzstück journalistischer Arbeit. Deshalb lernen die Teilnehmenden alle wichtigen Schritte: Wie bereite ich ein Interview vor? Wie setze ich es dann erfolgreich in die Tat um? Und wie bearbeite ich das Material für die Veröffentlichung eines fertigen Textes?
Das zweite Herzstück des journalistischen Arbeitens ist eine gute, fundierte Recherche. Die Teilnehmenden beschäftigen sich mit Fragen wie: Auf welche Dinge muss ich achtgeben? Was darf ich nicht tun? Wo finde ich die benötigten Informationen? Und wie kann ich sie am besten für meinen Artikel nutzen? Was sind seriöse Quellen und Arbeitsweisen, welche sind nicht geeignet?
Das Wort "Storytelling" ist in den letzten Jahren fast eine Art Modewort geworden, in allen Bereichen, in denen man Texte schreibt, Videos macht oder auf andere Weise Geschichten erzählt.
Konkret geht es in meinem Workshop bzw. Fortbildung darum, wie die Teilnehmenden ihre Geschichte so erzählen / schreiben, dass sie das Interesse der Lerser:innen wecken. Also: Was ist beim Aufbau eines Textes zu beachten? Wie wird mein Artikel spannender? Wie stelle ich sicher, dass die Leser:innen auch wirklich bis zum Ende dranbleiben und nicht irgendwann zwischendrin das Interesse verlieren?
Ich habe zahlreiche Schreibgruppen geleitet und auch selbst schon sehr viel geschrieben. Dabei war eines stets ganz deutlich zu sehen: Gerade bei der Fertigkeit Schreiben ist es immer am Wichtigsten, es einfach zu tun: schreiben, schreiben, schreiben.
Man lernt nicht, besser zu schreiben, indem man sich viel Theorie darüber aneignet (eine gewisse Menge muss natürlich schon sein), sondern indem man es einfach ausprobiert, ins kalte Wasser springt, Texte erstellt - und diese dann auch überarbeitet
Für Anfänger wie auch erfahrene Schreiber gilt: Das Schreiben ist erst der Anfang, fast genauso wichtig ist das Überarbeiten und Anpassen, das Verbessern der Texte.
Um die Auseinandersetzung mit den eigenen Texten zu erleichtern und zu systematisieren, vermittle ich Methoden, wie man am besten, am erfolgreichsten an seinen Texten arbeitet. Dabei werden auch Feedback-Systeme für die gemeinsame Überarbeitung und Perfektionierung von Texten vorgestellt und ausprobiert. Auf diese Weise kann jede:r Schreiber:in vom Schwarmwissen der Gruppe und deren unterschiedlichen Herangehensweisen profitieren.
Immer wieder kommt es im Schreibprozess zu Stockungen, zu Phasen, in denen nichts weiterzugehen scheint, in denen sich in weiterer Folge Blockaden aufbauen und die Arbeit zum Stillstand kommen kann. Das ist normal und auch für Profis nicht ungewöhnlich.
Hier kann ich mit meiner langjährigen Erfahrung als Coach für kreatives Schreiben im Bereich Deutsch als Fremdsprache mit den geeigneten Methoden und Strategien - aber aber auch mit sensiblem Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse und Beschränkungen - helfen, den Arbeitsprozess, das Schreiben wieder in Gang zu bringen.
Journalismus ist nicht gleich Journalismus: Wie wir die gleichen Daten und Fakten aufbereiten und wiedergeben, kann zu sehr unterschiedlichen Artikeln führen. Sehr häufig wird in diesem Zusammenhang zwischen den Gegenpolen Boulevardjournalismus und Qualitätsjournalismus unterschieden.
Wir beschäftigen uns anhand von konkreten Beispielen mit den unterschiedlichen Kriterien und Strategien, die einen Text entweder zu einer reißerischen Sensationsmeldung machen oder zu einem fundierten, sachlich geschriebenen Artikel.
In diesem Zusatzmodul werden stärker die rezeptiven und analytischen Fertigkeiten der Teilnehmenden angesprochen, aber natürlich bekommt auch hier das Ausprobieren, das Schreiben selbst genug Raum.